Die Mundstückübung
BRAVO!
I’m thrilled to see this product. As the one who introduced these exercises on the net in 1994, I can only hope that more people will use them (with silencer!) to learn how it opens the door –so easily — to advanced techniques. Search for “Shooshie Mouthpiece Exercise” on Google to find the SaxFAQ where the exercises were originally posted. There you will find the background and detail that bring them to life. And… get a Silencer. It’s a great idea! (I’ve no connection with it, btw.)
Shooshie
_____________________________________________________________
Die Mundstückübung
Übersetzung von M. Hoffmann, saxophoneforum.de
Diese Übung ist meiner Ansicht eine der besten Methoden, den Ton zu verbessern. Sie ist nicht einfach, aber wenn man es versucht, wird man den Erfolg bald bemerken. Erfahrene Spieler und Anfänger sollten die Übung zumindest für einige Tage erproben, da sie gewöhnlich nicht von Lehrern erwähnt wird. Es ist die Zeit wert. Das gleiche gilt für verschiedene andere Methoden, wie Zirkularatmung und Vibrato, die aber an anderer Stelle behandelt werden.
Die folgenden Übungen sind eigentlich sehr einfach und sollten keine unüberwindbaren Schwierigkeiten bereiten. Wenn du bisher einen unflexiblen Luftstrom hattest, kann es anfangs etwas entmutigend sein, aber dann wirst du die „Methode“ durch ausprobieren „entdecken“. Zu Anfang wirst du etwas mehr Zeit aufwenden müssen, wobei 15 oder gar 20 Minuten aber schon übermäßig wären, 10 Minuten sollten zunächst ausreichen. Wenn man den Bogen erst einmal raus hat, werden wahrscheinlich täglich wenige Minuten als Aufwärmübung völlig ausreichen.
Gegenstand dieser Übung ist, ein Gefühl für die Muskeln zu entwickeln, die den Luftstrom beeinflussen und deren Koordination zu erlernen, was absolute Kontrolle von Tonhöhe und Klangfarbe erlaubt, und zwar in jeder Lautstärke (in gewissen Grenzen). Dies nenne ich im folgenden “velocity”, entlehnt vom MIDI-Begriff für „attack rate“. Velocity bezieht sich auf die Geschwindigkeit des Luftstroms, nicht auf das Tempo der Musik wie in Czerny’s ‘Übungen für Klavier’.
Gleichzeitig mit der muskulären Koordination und Kontrolle wollen wir einen Weg erlernen, um die spezifischen Position dieser Muskeln zu erinnern, um uns in die Lage zu versetzen, diese jederzeit abzurufen, wenn es erforderlich ist, auch bei der Bewältigung spieltechnisch schwieriger Passagen. Dafür benutze ich ein phonetisches System, da wir alle seit unserer Geburt phonetische Systeme erlernt haben, welche uns befähigen, die bewundernswerte Muskelakrobatik des Sprechens aufzuführen. Die Zunge ist ein freibeweglicher Muskel, und sehr wenige von uns haben eine Vorstellung, was für eine Form er zu einem bestimmten Zeitpunkt annimmt. Es gibt Versuche, diese Formen und Bewegungen mit Hilfe von Endoskopen und Video-Kameras festzuhalten, aber solche Untersuchungen haben aus drei Gründen wenig praktischen Nutzen:
1) diejenigen, welche diese Studien durchführen, wissen nicht unbedingt, welche Stellung die jeweils „Richtige“ ist für den Luftstrom ist.
2) die untersuchten Personen (Saxophonisten) mögen es schwierig finden, mit den Apparaten im Mund die gewohnte Position zu finden.
3) selbst wenn die vorgenannten beiden Einwände beseitigt werden könnten, würden uns die gewonnenen Bilder keinen Zusammenhang zu den körperlichen Vorgängen bieten, die notwendig sind, um die gezeigten Positionen nachzuahmen.
Als Antwort auf den letztgenannten Punkt habe ich nach Möglichkeiten gesucht, die ‘airstream positions’ zu lokalisieren und koordinieren, die notwendig sind, um Saxophon zu spielen, und nach Wegen, diese zu beschreiben und abzurufen. Die Lösung war außerordentlich einfach. Wir haben alles, was wir brauchen in unserem Mund – das Mundstück und die Fähigkeit zu sprechen.
Hier also zuerst die Übung und darauf folgend eine Beschreibung der phonetischen Hilfen, um die jeweiligen Positionen abzurufen. Es folgt dann eine Erörterung, wie man diese Übung in das tägliche Übe- Pensum und in das Spiel einbaut (und wie nicht).
Für Neulinge: Man nehme nur das Mundstück (mit Blättchen und Blattschraube spielbereit zusammengesetzt) und spiele einen Ton ohne das andere Ende des Mundstücks mit den Händen zu beeinflussen. Es wird alles durch ‘Voicing’ des Luftstroms kontrolliert. Suche eine Tonhöhe, die bequem ist und beginne damit, diesen Ton mit unterschiedlichen ‘velocities’ anzustoßen. Wenn du jetzt ein Gefühl dafür entwickelt haben, nur auf dem Mundstück zu spielen, versuche, die Tonhöhe zu senken. Du wirst anfangs vielleicht eine Ziehpfeife imitieren, bist du etwas Kontrolle über die Tonhöhe erlangst. Unmittelbar wenn dir dieses kleine Glissando auf und ab gelingt wirst du auf mindestens zwei Dinge aufmerksam werden: etwas verändert sich mit der Stellung deiner Zunge und des Schlundes, und du musst den Ton mit viel Zwerchfellspannung unterstützen (Anmerkung des Übersetzers: Es wird im Zusammenhang mit der Stütze immer vom Zwerchfell geredet: Dies ist m.E. anatomisch falsch, denn das Zwerchfell wird bei der Einatmung angespannt und muss zur Ausatmung entspannt werden. Folgende Muskelgruppen unterstützen die forcierte Ausatmung: Bauchmuskeln, Beckenbodenmuskeln).
Nachdem Du jetzt zu einem Experten für Ziehpfeife-Enten-Lockrufe geworden bist, ist es Zeit, mehr Kontrolle und Koordination zu erlangen. Spiele eine bequeme Tonhöhe. Die Stimmung hängt von der Größe des Mundstückes ab. Soprano: irgendwo zwischen “A” und “C”; Alto: klingend “A”; Tenor: klingend “F”-“G” (manche Mundstücke mit kleiner Kammer auch ein “A”); Bariton: Ich kann mich wirklich nicht mehr daran erinnern, es ist 10 Jahre her, seit ich mein Bari verkauft habe.
Diese Stimmung als Ausgangspunkt nutzend, stelle dein Stimmgerät auf diese Tonhöhe ein (es soll einen hörbaren Ton erzeugen, nicht die Stimmung messen) und beginne, eine Tonleiter abwärts zu spielen. Triff jedes Intervall so genau du kannst, achte dabei auf Schwebungen zwischen deinem Ton und dem Ton deines Stimmgerätes (ein Synthesizer oder Keyboard erfüllt diesen Zweck, wenn du keinen Ton-erzeugenden Tuner hast). Versuche, eine ganze Oktave zu spielen. Wenn du ungefähr eine Sexte erreicht hast, wird die Stellung deines Unterkiefers sich verändern und du wirst so etwas wie einen Subtone-Ansatz einnehmen. Diese tiefen Töne stehen für extreme Flexibilität und Ansatzveränderung, aber ich denke, dass sie einen Zweck erfüllen. Verzweifele aber trotzdem nicht, wenn du sie nicht erreichen kannst; das wesentliche dieser Übung kannst du auch schon erfassen, wenn du nur eine Quinte oder Sexte erreichst.
Nachdem du die Tonleiter oder wenigstens den Anfang davon erarbeitet hast, richte dein Augenmerk auf das Entscheidende – den Teil der Übung, der dir erste Beherrschung der Koordination gibt: dynamische Kontrolle. Beginne die Tonleiter erneut. Bei einem Tempo von ungefähr Viertelnote = 126, halte jeden Ton 8 Schläge lang aus (oder länger, wenn du magst). Beginne jeden Ton kraftvoll (sei dir dabei dennoch deiner Nachbarn bewusst) und achte wieder genau auf die Stimmung in Bezug auf Ihren Referenzton. Nun wirst du über vier Schläge leiser bis ppp und über die nächsten vier Schläge wieder lauter bis zur ursprünglichen Lautstärke. Halte dabei die Stimmung konstant. Jetzt wiederhole dies für jeden Ton der Skala und konzentriere dich dabei auf die Stimmung. Gleichmässige Stimmung ist der Schlüssel für diese Übung.
Ok, das war’s. Jetzt hast du es geschafft. Führe diese Übung als tägliche Aufwärmung durch, bevor du mit den Oberton-Übungen beginnst.
Nachdem du nun gelernt hast, Tonleitern (und ein paar von euch haben wahrscheinlich auch schon Melodien gespielt) auf deinem Mundstück zu spielen – was kannst du damit anfangen außer deine Freunde mit einer Mundstück-Serenade zu überraschen? Eine Menge! Wenn du die Geschwindigkeits- / Stimmungskontrolle beherrscht, hast du schon viel erreicht. Du hast bereits herausgefunden, dass, wenn die Geschwindigkeit des Luftstroms schwächer wird, die Stimmung ansteigt, und umgekehrt. Du hast gelernt, dass du dies kontrollieren konntest, ohne unbedingt genau wissen zu müssen, was du überhaupt machst. Es ist einfach ein natürlicher und intuitiver Vorgang der Kompensation. Du hast auch gelernt, dass Enge und der Verlass auf Kieferdruck allein (Beißen) der Feind der Luftstromkontrolle sind – und dennoch ist dies ein großer Teil des Gesamtvorgangs. Lernen, diese Vorgänge zu koordinieren, macht dich zum Virtuosen.
Jetzt, an diesem Punkt, könnte ich einen langen Vortrag darüber halten, was genau in deinem Mund passiert, könnte dir die Zungenpositionen genau beschreiben und dies und das, und mach dies und mach dies nicht, und wenn du es nicht genau auf meine Weise machst ist es nicht richtig, und bla bla bla. Aber das mache ich nicht, aus einem guten Grund. Ich weiß es selbst nicht wirklich. Nun ja…. Ich sollte das nach all den Jahren wissen, aber es ist wirklich nicht wichtig, und ich möchte nicht, dass da draußen jemand herumläuft der sagt „Shooshi sagt, dass muss so gemacht werden“ und der eine völlig neue „Denkschule“ beginnt. Denkschulen sind eine gute Art und Weise, dich zu verschließen und deine Lernfähigkeit zu blockieren. Sobald dir jemand eine Denkschule aufzeigt, mach dich bereit weg zu rennen oder lass dich einschnüren. Das was sie dir erzählen werden muss nicht unbedingt falsch sein, aber die Tatsache, dass ein nur einen Weg geben soll. „Schule“ in diesem Sinne wird als eine Art „Kult“ verstanden.
So, anstatt dir zu erzählen, was was ist, sage ich dir lieber, was du tun musst um herauszufinden, was für dich gut ist. Das bedeutet, ich gebe dir einfach ein paar Werkzeuge anstatt dir zu sagten, was du mit diesen bauen musst. Fangen wir an:
Was ist es, das es dir ermöglicht, die Stimmung auf dem Mundstück allein zu verändern? Ist es eine „Lippen-Veränderung“? Nein! Ich kann das Blatt nahezu zubeißen und immer noch Tonleitern spielen. Deine Lippen sind mit einbezogen und müssen mit Muskeln unterstützt werden, aber es wäre falsch zu sagen, dass wir die Lippen verändern. Öffnen wir unsere Hälse oder schließen wir sie? Vielleicht. Es ist nicht so wichtig dies zu wissen, solange es, was auch immer es ist, automatisch passiert um die Übung erfolgreich zu absolvieren. Aber eines ist sicher. Die Zunge und andere Dinge bewegen sich wenn du leiser oder lauter wirst oder die Note änderst oder die Stimmung korrigierst, genauso wie sie es beim Hornspiel machen, und so vollführen sie einen koordinierten „Tanz“ , genau wie beim Horn. Diese Reihe von Bewegungen, was auch immer diese sind, und die Positionen der Körperteile in deinem Mund und Hals sind alle wichtig um herauszufinden, was funktionieren wird in gegebenen musikalischen Verhältnissen.
Zum Beispiel du spielst in dem tieferen mittleren Register und hast einen schnellen Sprung in das Altissimo und wieder zurück. Du kannst die Altissimo-Note alleine gut spielen. Du kannst das mittlere Register alleine gut spielen. Aber wenn du sie zusammen spielst, quietscht es und wird angespannt. Wie kannst die beiden Dinge locker zusammenbringen? Ganz einfach. Merke dir die Position von den beiden (Noten). Reduziere die Wechsel zwischen diesen zwei Positionen auf das kleinste Minimum, das nötig ist, um es richtig zu spielen. Es ist eine kleinere Veränderung, mit der wir beginnen, als du vielleicht denkst. Nun kommt unser Trick.
Setze die lautliche (phonetische) Position deines Mundes für diese zwei verschiedenen Stufen/Töne auf dem Instrument für die Lautstärke, die du brauchst. Nun tu sie zusammen. Das ist so leicht wie, wenn du “any ann” sagen sollst. Schaue was passiert, wenn du “any ann” sagst. Deine Zunge bewegt sich in zwei verschiedene Positionen und zurück. Das ist überhaupt nicht schwierig, aber es macht zwei ganz verschiedene Sounds. So leicht sollte es auf dem Sax sein. Aber du wirst auf dem Sax vielleicht wie ein Baby, das zum ersten Mal sprechen lernt, sein. Es braucht seine Zeit zum Lernen und du solltest es langsam machen bis du das Prinzip verstehst. Bald wirst du sehr schnell sprechen können. Zurück zu der Mundstück-Übung. Wenn du die Tonleiter spielst, dann merke dir die lautliche (phonetische) Position für jede Tonhöhe und Lautstärke. Merke dir, dass du drei Positionen der Zunge behandeln wirst – so hab ich sie jedenfalls getrennt: Rückseite (Hinten), Mitte und Spitze.
Der hintere Teil der Zunge bleibt fast die ganze Zeit gleich. Du hast mache Leute sagen hören, dass du deinen Hals offen lassen sollst, während andere sagen, dass du ich zumachen sollst. Manche reden über warme und kalte Luft, schnelle oder langsame Luft. Hierüber herrscht eine große Verwirrung, und niemand scheint sich zu einigen. Dafür gibt es einen guten Grund. Niemand weiß wirklich, was da hinten abgeht. Du jedoch weißt das, auch wenn du es nicht in Worte fassen kannst, denn du hast die Mundstückübungen gemacht. Konzentrieren wir uns lieber auf die Praxis als über Dichotomien zu spekulieren. Um die Mundstückübungen erfolgreich zu absolvieren, ist der hintere Teil der Zunge in einer Position, um jederzeit den Sound eines „K“ zu kreieren. Es hört sich nicht wirklich wie ein „K“ an, aber fast. Es ist irgendwo zwischen „K“ und einem harten „G“ (wie in „gates“). Du könntest mit dieser Position einen Sound artikulieren. Das ist sehr geschickt, denn wenn wir mit der Doppelzunge beginnen, wissen unsere Zungen bereits was sie machen müssen. Die Position ist ein bisschen überanstrengt für jeden dieser beiden Konsonaten-Töne – wir benutzen jedoch „K“ und „G“ um die Position zu beschreiben, da sie dem sehr nahe kommen. Denke daran, wir benutzen die Buchstaben um etwas zu beschreiben, was wir bereits machen. Wir versuchen nicht, die Buchstaben anzupassen wie wir es beim normalen Sprechen tun. Die Mundstückübungen nehmen wir zur Hilfe, um die richtigen Positionen zu finden. Wir wenden die phonetischen Symbole nur als Hilfsmittel, um uns an diese Positionen zu erinnern.
Nun… lasst uns die Mitte der Zunge überspringen und später darauf zurückkommen. Schauen wir auf die Zungenspitze. Sie schein als ein Schwerpunkt für die Luft zu dienen, bevor diese in das Mundstück eintritt. Wenn sie fokussiert ist, nimmt sie eine Art spitze Form an, irgendwo zwischen dem englischen „R“ und „L“. Sie ist jederzeit dazu in der Lage, das Blatt anzustoßen und ein „D“ oder „T“ zu erzeugen; eine Form die sehr geschickt ist für die einfache Zunge. (Hey, ist es nicht erstaunlich, wie das alles klappt?) Erinnere dich wieder daran, dass du das nimmst , was funktioniert (aus den Mundstückübungen) und verwende die phonetischen Symbole zur Beschreibung – nicht umgekehrt!
Ok, für die Mitte der Zunge haben wir unsere Vokale – alle davon. Du kannst sie selbst fühlen, da du die Mundstückübungen machst. Spiel einen Ton und erstarre in dieser Position. Nimm das Mundstück weg und spreche was auch immer da heraus kommt, ohne dass du die Position änderst. Das ist dein phonetisches Symbol für diesen Ton. Du kannst es sogar aufschreiben! Zumindest kannst du was Ähnliches aufschreiben, das für dich diese Bedeutung hat. Das ist dir eine große Hilfe, wenn du versuchst dich zu erinnern, wie du im altissimo diesen Sprung über 2 Oktaven auf einer Sechzehntelnote machst.
Eine andere wichtige Position, die man sich merken sollte, ist die der Seiten der Zunge. Wenn die Zunge es richtig macht, dann rutscht sie nach vorne und hinten zwischen einem Paar oder zwei der oberen Backenzähnen. Das ist keine große Bewegung, aber die reicht. Das erleichtert einem, eine geeignete Kammer für die durchfließende Luft zu machen. Beim Machen von diesen vielen verschiedenen Dingen mit der Zunge haben wir Platz für eine Resonanzkammer geschaffen, die uns hilft, die gewünschten Obertöne und Tonhöhen richtig zu spielen, wobei wir sie aus der anderen Resonanzkammer holen … auch Saxophon genannt. Lass diese Kammern aufeinander folgen und du bekommst eine harmonische Verfestigung. Die Resonanzkammer kann dem Sound aber auch Schaden zufügen, wenn du die Harmonien von dem Ton, den du spielen willst, nicht befestigst. Wenn du das nur auf dem Mundstück spielst, würde es quietschen oder einfach nur ein ausgenommenen hohen Ton produzieren, den du nicht kontrollieren kannst. Die Größe der Kammer ist sehr fein, aber sehr wichtig. Ohne sie könntest du keine Obertöne, Altissimos oder Tonhöhenkorrekturen machen. Du würdest Probleme dabei haben, die Tonregister des Hornes mit der Zunge zu kontrollieren. Du würdest mit großen Intervallsprüngen bei hoher Schnelligkeit Probleme haben. Hört das sich vernünftig an? Dann musst du das wahrscheinlich erstmal eine Weile lang machen!
Lasst uns nochmal auf unsere phonetischen Positionen zurückblicken. Wenn du unsere hinteren, mittleren und vorderen Positionen zusammennimmst, bekommst etwas in der Art [K(G)] + [a, e, i, o, u] + [R(L)]. Es wird dir nichts ausmachen, wenn ich eine bestimmte Position zu etwas wie [KAR] vereinfache. Oder was ist mit [KIR]? Wir wissen, dass das „K“ kein wirkliches K ist, und dass das R in Wirklichkeit mehr ein L ist. Wir verwenden die Symbole lediglich als Kurzschrift für etwas, an das wir uns erinnern wollen.
Nun hast du ein Hilfsmittel, dass dir hilft, dich an bestimmte Luftströme zu erinnern, und du hast eine Referenzübung – das Mundstück – um diese Luftströme zu koordinieren in den dynamischen, praktischen Gebrauch.
Als nächstes wirst du dieselben Luftstrom-Positionen in deine Harmonik (Oberton-) Übungen einbauen. Mach einfach dasselbe. Spiele jeden Oberton auf deinem Sax und verändere die Geschwindigkeiten. Crescendo und Decrescendo (oder umgekehrt), beobachte die Veränderung.
Arbeite daran, die Klangfarbe zu bekommen, die dem Sound, den du erreichen willst, entspricht. Schreibe die phonetischen Positionen auf. Nun spiele den normalen Fingersatz. Wende dieselben phonetischen Positionen an. Du wirst ausgleichen müssen – aber nur ein bisschen.
Du bist nun bereit, diese Übungen zu verwenden. Wenn du sie in deinem jetzigen Spiel anwendest, solltest du eine Verbesserungen feststellen: in der Intonation, der Kontrolle der Tonhöhe, der Korrektur der Tonhöhe nach dem Anstoßen feststellen, Vibrato (Form, Geschwindigkeit, Tiefe, Flexibilität und Stetigkeit), dynamische Kontrolle (und ihre Beziehung zur Tonhöhe), Zungenanstoß, Doppelzunge, klangliche Stetigkeit, altissimo, und generell im Spielen aller Register. Überall wo du auf ein Problem stößt wirst du vorbereitet sein, diese Probleme zu isolieren und sie mit den neu gelernten Hilfsmitteln zu bearbeiten. Du wirst auf jeden Fall:
1) genau herausfinden, wo das Problem liegt
2) die Noten, die dir Probleme bereiten, einzeln spielen
3) die ideale Position für jede Note bestimmen
4) die phonetischen Positionen und ihre Veränderung zwischen den Noten aufschreiben
5) üben, die minimalste Veränderung zwischen den beiden zu erreichen
6) die Veränderung so fließend wie beim Sprechen zu machen
7) dies auf die Musik anwenden und das Tempo zu steigern, bis es perfekt ist.
Wir reden jetzt viel über Veränderungen. Wurden wir nicht alle gedrillt mit dem Gedanken, dass sich nichts verändert, das wir alles in einer Position spielen sollen? Was ist mit Daniel Deffayet (und anderen), die sich an öffentlichen Vorführungen erfreuten, in denen sie einen Studenten in ein Sax blasen ließen, während der Saxophonist hinter ihm stand und die Klappen des Saxophons betätigte? Es ist erstaunlich zu sehen, dass der Student wirklich Musik spielen KANN, wenn jemand anderes den Fingersatz übernimmt. Dadurch kann der Student keine Veränderung vorhersagen und auf diese mit den (schlechten) gewöhnlichen Weisen reagieren.
Was demonstriert wird ist, dass der Student üblicherweise die falschen Sachen verändert, und diese zu sehr verändert. Ich kann auch Deffayets Trick machen, aber wenn jemand dies für mich tut, kann ich kann ich ihre Pläne durchkreuzen, indem nichts verändert wird. Versuch einfach ein tiefes Bb zu spielen, in dieser Position zu erstarren und dann ein altissimo G oder ein hohes F zu spielen. Es wird meistens nicht kommen. Das Geheimnis liegt in den 3 Teilen der Zunge. Der hintere Teil und die Spitze verändern sich nicht. Daher kommt die Idee, dass sich nichts verändert. Aber diese Idee ist nicht ganz richtig: die Mitte verändert sich. Die Vorführungs-Trick ist möglich, da der hintere Teil sowie die Spitze sich nicht verändern, nahezu jede Note ist möglich, wenn die Mitte der Zunge in einer neutralen Position ist. In der Tat werden einige der richtigen Veränderungen naturgemäß erfolgen. Die Kontrolle über die präzise Tonhöhe und Geschwindigkeit stellt jedoch ein Problempaket dar, das in dieser öffentlichen Vorstellung nicht präsentiert wird. Dieses neue Bündel an Problemen wird so ziemlich komplett mit den Mundstückübungen bearbeitet, wenn sie auf Obertonübungen und Altissimo-Studien und dann auf Musik im Allgemeinen angewandt wird.
Auf was es also herausläuft: wenn du einmal die richtigen Positionen ermittelt hast, ist dieser kleine Teil deiner Zunge – derselbe Teil, der all deine Konsonanten-Sounds produziert – von größter Wichtigkeit um dir zur der Flexibilität auf deinem Instrument zu verhelfen. Er bestimmt deine Stimmung, Tonhöhe und die harmonische Verstärkung deines Sounds. Und es ist natürlich wie Sprechen und Pfeifen. Tatsächlich könntest du dir diese gesamte Sache wie „Pfeifen während du arbeitest“ vorstellen.
Dasselbe gilt für Flöte, Klarinette und alle anderen Holzblasinstrumente. In jedem Fall ist das Gefühl völlig anders, aber das Prinzip ist dasselbe. Die Veränderungen auf der Flöte sind ultra-winzig, aber von noch größerer Bedeutung, da du dich nicht auf Oktavklappen verlassen kannst, die einen Teil der Arbeit für dich erledigen. Auf der Klarinette überbläst die Luftsäule zu einer Duodezime; das Gefühl ist so wieder ein völlig anderes, aber es ist da.
Oboe ist wie Flöte – sehr zart. Über das Fagott kann ich nichts berichten, da ich noch keines außerhalb eines Holzblasinstrumentenunterrichts gespielt habe. Aber dieselben Prinzipien gelten genauso für Blechblasinstrumente. In der Tat könntest du kein Blechblasinstrument ohne diese Prinzipien spielen.
Lass mich zum Schluss nochmal die Tatsache bestärken, dass diese Hilfsmittel es dir ermöglichen herauszufinden, was für dich funktioniert. Vielleicht erfordern deine Soundvorstellung, dein Mundstück, die Form deines Mundes, nicht zu vergessen dein umgangssprachlicher Dialekt (ich denke da an Brooklyn), dass du etwas anders machst wie ich. Jedoch verwenden wir immer noch dieselben Hilfsmittel, um dies herauszufinden und anzuwenden.
Shooshie